Freitag, Januar 20

#61

Es war nie nur ein Look oder Song. Nur Todeswunsch, bloß um zu gucken wer kommt und bis die Wende da mein Ende war, sind Träume Worte, die der Mund nie zu denken wagt. Denk ich mal. Bitte, sieh: Du warst mein alles, mein Ritalin. Die Nächte mit den Springsteen Platten, die Tränen der Dinge, die man als Kind nie hatte. Plus Mut im Erkennnen der Lücke. Mitten im offenarmigen Tanz auf brennenden Brücken. Wir waren: Auf ins Leben, doch ein Haufen Elend. Vielleicht liegt der Sinn darin einfach aufzugeben. Lass Tanzen und fliehn. Synchronisieren, funken Momente zum Takt der Musik. Stampfen im Beat, klatschen zum Lied, drägen und zieh'n. Klammern uns an süße Melancholie.
Schatz frag nicht, lass einfach weiterfahren und so tun als gäb es kein Ende der Welt. Doch was ein Kodakmoment: wie dein Herz zerspringt, ich daneben verschwommen, gucke genervt nach links. Genau, Mister Superstar, verfluchtes Jahr. Den Fuß im Grab. Habe nie nach diesem Talent gefragt. Schrei du weiter, nur weck mich nicht, wenn ich endlich schlaf.
Diese Medikamente bringen ein Scheiß, bin immer noch da, wenigstens alles taub gemacht. Aufgewacht, schon wieder sie. Wieder tun, als hätte mir das was ausgemacht. Herr Doktor, was muss ich noch sagen im Laden, damit ich endlich das gute Zeug bekomm'? Kein Witz, nur noch den einen Trip, um Cas endlich zu töten und Benjamin gleich mit. Will los in das scheiß Licht, wofür zahl ich die Leihgebühr? Würd's selber tun, doch bin da zu feige für. Keine Tür, nur vergittertes Glas, der Traum wird besser verkauft, als es ist. Was Ruhm oder Fame? Zugegeben, kann Ian Curtis mittlerweile gut verstehen. Versuch das Leben rosig zu sehen, aber Depression scheint niemals außer Mode zu gehen.
Schatz, lass mal, diese Wunden waren immer dort. Zum Verdecken nützt kein Pflaster der Welt, denn dieses Blut war schon immer dort. Und was uns angeht, gab es nie den Mond, nur die Sonne vorm untergehen. Große Lieder schreiben wollt ich immer, nur passte nie der Klang meiner Stimme. Dir große Lieder schreiben wollt ich immer, nur passte dir nie der Klang meiner Stimme.
Schatz!

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