Montag, Januar 16

#60

Es gibt einen Grund, warum ich sage, ich möchte allein bleiben, single, oder wie man das nennt. Es gibt einen Grund, warum ich all diese tollen Jungs gehen ließ, und ihnen versprach, aufzugeben wäre das Beste für uns beide. Es liegt nicht, wie manche vielleicht denken, an mangelndem Selbstvertrauen. Ich habe keine Angst. Dafür liegt meine Schmerzensgrenze weiß Gott zu hoch.
Der Grund ist, allein zu sein ist einfacher. Ich bin schlecht in dem emotionalen Zeug. Nähe erfüllt mich nicht, sie engt mich ein. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich Liebe nicht brauche. Vielleicht weil es nicht angenehm ist, Liebe zu brauchen und sie nicht zu bekommen. Ich finde, ich habe in diesem Zusammenhang die volle Verantwortung. Ich sage, sich zu verlieben ist okay. Jedoch nicht immerzu. Ich sage, geliebt zu werden, ist anstrengend, vor allem, wenn man nie von jemandem geliebt wird, in den man auch verliebt ist. Und ich sage, bevor ich meine Meinung noch ändere, bevor ich mich auf die Liebe verlasse, mein Leben darauf aufbaue, weil sie mir zu sehr gefällt und alles passt, bevor das passiert und ich schließlich vor dem nichts stehe, weil am Ende doch nichts gepasst hat, bleibe ich gern allein. Denn kann man so einen Schmerz überhaupt aushalten, zu begreifen, dass man die ganze Zeit naiv einer nun zerbrochenen Wunschvorstelluung hinterhergelaufen ist?
Ohne Liebe kann ich leben, doch die Liebe zu verlieren ist wie sterben.
Nur mit einem Unterschied: Sterben ist das Ende, das hier kann ewig dauern.

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