21.Teil
"Sophie?"
Die Stimme kommt ihr sehr bekannt vor. Es ist sicher eine gute Freundin, jemand wirklich, wirklich nettes, der ihr diesen Augenblick kaputt machen will. Sie atmet und tritt einen Schritt vom Geländer zurück.
"Luce."
"Du hast deine Haare gefärbt?"
"Ja. Gefällts dir?" Sie hat sich immer noch nicht umgedreht. Lucy stellt sich neben sie.
"Ungewohnt. Was machst du hier ganz allein"
"Ich versuche, zu verschwinden."
"Und wieso?" Die Fragerei nervt sie, sie räuspert sich. "Was machst Du eigentlich Heiligabend allein draussen?"
"Ich geh nur kurz mit Buffy spazieren." Den Hund hat Sophie noch gar nicht bemerkt.
"Kommst Du klar, ich muss jetzt nämlich weiter?!
"Aber ja." Lucy macht Anstalten weiter zugehen, dann stoppt sie plötzlich. "Kommst du nachher vorbei, du kannst bei uns mitessen."
"Vielleicht. Mal sehen. Danke."
"Ok, dann bis nachher. Tschüss."
"Tschüss"
Schritte entfernen sich, Stille wird lauter. Sie geht einen Schritt nach vorn. Wie der Fluss sich ineinander verdreht und windet, wie er sich zusammenhält und so immer bestehen bleibt. Wie gern wäre Sophie ein Teil dieses Wassers.
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