Donnerstag, Dezember 29

#57 Der fünfundzwanzigste Dezember

Letzter Teil
Ich habe immer auf jemanden gewartet, der mir versichern konnte, alles wäre gut, ich wäre okay, was ich  war reichte aus. Doch niemand kam und ich war zu schwach, mir das selbst einzureden. Weißt du noch, wie du unerwartet ins Bad kamst und mich gebückt vor der Toilette vorfandest. Du sagtest nichts, drehtest dich um und gingst. Du wusstest, dass ich keinen Magen-Darm-Virus oder so hatte. Du erkanntest die Angelegenheit. Doch du hast nie wieder was dazu gesagt. Geschwiegen hast du und mich allein gelassen. Ich gebe dir keine Schuld. Ich bin hier die Unverantwortliche, ich bin der Arsch.
Und ich gehöre nicht hier her. Ich bin wie ein Vogel. Ich habe Träume und Ziele, ich weiß, wo ich hin will, bloß nicht, wie dahin kommen soll. Ich fliege, bewege mich dabei aber nicht fort. Nun gebe ich auf. Ich ertrage das nicht mehr.



Alles wird ruhig. Es ist Winter. Sophie ist allein. Niemand wird sie suchen und niemand sie finden. Sie hat es geschafft. Sie beginnt zu rennen.
Alles ist wie erstarrt. Vielleicht liegt es an der Kälte. Oder an der komischen Bedeutungslosigkeit und Leere. Sie rennt und sie spürt nichts. Sie rennt und kann nict mehr rennen und sie fällt und Wasser schlägt über sie ein, über ihren Körper, über ihrem Kopf und alles ist gut. Es ist still, das erste Mal kann sie atmen. Das erste Mal ist alles perfekt.

2 Kommentare:

  1. Danke für dein Kommentar im November :-)
    Frage: wie macht man so einen video ausschnitt, mit welchem programm? Ich kann nur gif dateien mit Bildern.

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  2. Guter post !
    Dein Blöog gefällt mir (;

    Liebe Grüße
    http://londedespoir.blogspot.com/

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